In Hessen wird dieser Pflaumenmus, der stundenlang im Backofen einkochen muss Latwerge genannt. Für mich ist das die einzig wahre Art Pflaumenmus zu machen. Es erinnert mich an meine Kindheit, wenn meine Oma oder meine Tante ihr Pflaumenmus gekocht haben. Wir Kinder haben immer Wagenschmiere dazu gesagt, weil die dunkle Farbe passend zu der Farbe der Fettschmiere an den alten Leiterwagen war.
Zur Zubereitung:
Man benötigt etwa 5 Kg Pflaumen, Zwetschgen und je nach Süße der Früchte 500g oder etwas mehr Zucker. An Gewürzen nehme ich Vanilleschoten, Sternanis und Zimtstangen.
Die Pflaumen werden gewaschen und entkernt. Dann kommen Sie in den Fleischwolf mit einer groben Scheibe und werden gewolft. Man könnte die Pflaumen auch mit einem Zauberstab pürieren, aber das spritzt immer so und dauert auch viel länger.
Außerdem hat auch meine Oma immer einen Fleischwolf genommen. Dann kommt das Mus in einen Bräter und die Gewürze und der Zucker werden zugegeben. Alles für einige Stunden ziehen lassen.
Nun geht es im Backofen weiter.
Den Bräter in den kalten Backofen stellen und bei 120° C – 150° C Ober- und Unterhitze für 4 -5 Stunden köcheln lassen. Dabei aber nicht umrühren. Nur zwischendurch die Ofentür mal öffnen, das der Wasserdampf entweichen kann. Mit einer Gelierprobe auf einem kalten Tellerchen läßt sich feststellen, wann es Zeit zum abfüllen in Gläser ist. Wenn Farbe und Konsistenz euch richtig erscheinen ist es soweit. Die Gewürze sollte herausgenommen werden.
Zum Schluß noch ein Hinweis auf ein Rezept für Pflaumenlikör. Für diesen Pflaumenlikör benutze ich in der Pflaumenzeit anfallende Kerne, denn der Likör wird nur aus den Kernen hergestellt. Hier geht es zum Rezept.