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Gelbtafeln gegen Kirschfruchtfliegen selber machen

Gelbtafel
Gelbtafeln gegen die Kirschfruchtfliege
selber machen

Wenn die Kirschen anfangen langsam reif zu werden und ihre Farbe von grün auf gelb wechseln dann wird es Zeit. Die Kirschfruchtfliege legt ihre Eier in die gelben Kirschen. Daher kann man mit Klebefallen den sogenannten Gelbtafeln die Fliegen fangen und so an der Eiablage hindern. Man wird aber nie zu 100% alle Fliegen fangen die einen Kirschbaum aufsuchen. 

Wichtig als Vorsorge ist es, die heruntergefallenen Kirschen aufzusammeln und am besten in der Bio-Tonne zu entsorgen. Die Maden kriechen sonst in den Boden und im kommenden Jahr ist die Fruchtfliege gleich wieder da. Die Gelbtafeln sollten auch nach der Ernte gleich wieder entfernt werden, damit nicht auch andere Insekten kleben bleiben.

Gelbtafeln kann man aus einer Mischung von:

100 g Kolophonium
60 g Olivenöl
20 g Terpentin

leicht selber machen. In einem Topf werden die zutaten unter rühren erhitzt – fertig.
Ist der Leim zu fest gibt man einfach etwas Öl dazu, ist er zu flüssig etwas Kolophonium. 

Die Gelbtafeln werden in die Südseite des Baumes gehängt am besten in hohe Äste.

 

Leimringe selber machen

Tipp zum selber machen
Tipp zum selber machen

Leimringe an Obstbäumen dienen dazu, aufkrichende Insekten fernzuhalten. Leimringe sind Giftfrei, wobei man leider in Kauf nehmen muß das auch Nützlinge kleben bleiben können. 
Leimringe werden an Obstbäumen und an den Haltestäben angebracht. Die Zeit für das Ausbringen eines Leimringes richtet sich nach den Insekten die man fangen möchte. Im Oktober angebrachte Leimringe helfen zum Beispiel gegen:  Frostspanner, Apfel-Gespinstmotte. Im Frühjahr ab Anfang März nützen Leimringe gegen Ameisen, die ihre Blattlausfarmen errichten wollen.

Von einem erfahrenem Gärtner bekam ich folgendes Rezept:

100g Kolophonium 
60g Olivenöl
20g Terpentin

in einem Topf im Wasserbad erwärmen und mischen. Sollte der Leim zu flüssig sein etwas mehr Kolophonium zugeben, wenn er zu dick wird etwas Öl zugeben.

Um den Baum wird ein Packpapierstreifen von etwa 10 – 15 cm breite gelegt und mit Bindedraht befestigt. Dabei ist darauf zu achten, daß das Papier so am Baum anliegt, das keine Insekten drunter hindurch krabbeln können. Der Streifen wird dann dick mit dem Leim eingepinselt. 

Kolophonium ist im Handel zum Beispiel im Maler- und Restaurationshandwerk zu bekommen.

Mehr Informationen über Frostspanner findet ihr auf den Seiten von
“Wir sind im Garten” in dem Artikel über den Frostspanner.

Limetten Marmelade mit Zucchini

Limetten und Zucchini eine fruchtige Marmelade
Limetten für eine fruchtige Marmelade

Vor einigen Tagen hatte ich schon berichtet was so alles mit Zucchinis hergestellt werden kann, heute habe ich ein Rezept für eine fruchtige Limetten Marmelade mit Zucchini.
Auch hier dient die Zucchini als Füllstoff, die Zucchini ist eigentlich geschmacksneutral und kann daher mit vielen Früchten zu einer Marmelade verarbeitet werden.

Limetten Zucchini Marmelade
Limetten Zucchini Marmelade

Für diesen sommerlichen Brotaufstrich werden benötigt:

1 Zucchini etwa 850 g bis 1000 g
6 Limetten
1 Bio Zitrone
500g Zucker
1 Päckchen Gelierfix 1:1

Zubereitung

Die Zucchini wird geschält und von den Kernen befreit, anschließend die Zucchini in der Küchenmaschine raspeln. Die Limetten entsaften und auch das Fruchtfleich sammeln.

Limetten entsaften
Limetten entsaften

Am besten geht das mit einem scharfen spitzen Löffel, immer zwischen den Stegen das Fruchtfleisch auskratzen. Die Zitrone auspressen. Alles in einen Topf geben und mit dem Zucker und dem Gelierfix aufkochen. Nach 4 Minuten eine Gelierprobe machen. Wenn alles fertig gekocht ist wird die Marmelade noch heiß in Gläser abgefüllt und sofort verschlossen. Die Gläser dann für ca. 5 Minuten auf den Deckel stellen. 

Alles Zucchini oder “Wir machen es wie die Lebensmittelindustrie – nur anders”

Zucchini als Zutat für viele Rezepte
Zucchini als Zutat für viele Rezepte

Im Sommer ist es uns ein liebgewordenes Gemüse, die Zucchini. Ihre vielseitige Einsetzbarkeit ist unglaublich. Auch wir haben ja viele Rezepte mit Zucchini als Zutat in unserem Fundus. Die Zucchini ist eine Unterart der Gartenkürbisse und kommt in vielen Farben und Formen daher. Es gibt an einer Zucchini sowohl männliche als auch weibliche Blüten. Die Gemüsefrüchte reifen schnell heran und können schon früh mit einer länge von ca. 15cm geerntet werden. Die jungen Pflanzen sind sehr zart und haben kaum Kerne. Ältere Früchte werden schnell sehr groß und können wie ihre Verwandten die Kürbisse genauso schwer werden. Solch Riesenfrüchte eignen sich zur Gewinnung von Samen und zum lagern. Auch aus oder besser mit ihnen können viele schmackhafte Gerichte gezaubert werden.

Nach einer Weile geht es uns aber so, das wir einfach keine Zucchini mehr sehen können. Da bin ich vor einiger Zeit auf die Suche nach alternativen Rezepten gegangen. Da die Zucchini von Haus aus eher geschmacksneutral ist bietet sie sich optimal als füllender Bestandteil von Rezepten an. Die Lebensmittelindustrie macht es uns doch vor, da gibt es Fruchtzubereitungen die nur ein paar Prozent der angegebenen Frucht enthalten der Rest wird mit mehr oder weniger gesunden Zutaten aufgefüllt. Noch schlimmer ist es bei der Verwendung von Aromen.
Für die Zubereitung von Marmeladen oder eigentlich Richtiger Fruchtaufstrichen oder Konfitüren eignet sich aber Zucchini optimal.
Versucht doch einfach mal unser Zucchini-Ananas Rezept oder experimentiert selber mit Früchten, die euch gut schmecken, die aber für eine Verarbeitung zu Marmelade zu wenig Material aus einer Frucht geben. Da ist zum Beispiel Limetten-Konfitüre (das Rezept kommt später noch in den Blog) hier reichen ca. 5 Limetten und eine 750g bis 1000g Zucchini aus, um mit wenig Zucker und ein paar anderen Zutaten eine wunderbare Marmelade herszustellen. Ich habe absolut nichts dagegen, die Zucchini in solchen Fällen als Geschmacksträger der Hauptfrucht und als Füllmaterial zu verwenden. Aber es muß nicht immer um süße Speisen gehen. Auch bei der Herstellung von Tomatensauce oder Pestos kann ein Teil der Zutaten durch Zucchini ersetzt werden.

Also rann an die Zucchini und die besten neuen Rezepte für Marmelade und Saucen einfach selber machen.

Ich würde mich freuen, wenn ihr mir Eure Zucchini-Rezepte hier zur Verfügung stellen würdet.

Likör selber machen Teil 3

Likör  selber machen
Likör selber machen

Im dritten und letzten Teil der kleinen Artikel-Serie über das selber machen von Likör gebe ich noch einige Ratschläge und Grundrezepturen, mit denen ich bisher gute Erfahrungen gemacht habe ,weiter.

Die Gefäße für den Ansatz.
Für den Ansatz habe ich mir große 3 Liter Flaschen besorgt (Fragt doch mal in der Kneipe nebenan) die haben einen weiten Hals und man bekommt problemlos Beeren und Zucker ect. hinein. Dann habe ich noch aus einem »Tante-Emma-Laden« Bonbongläser die sich ebenfalls sehr gut eignen.  Für Größere Mengen nehme ich Weinballone. Als Verschluss für die Flaschen benutze ich Gummikappen wie sie auch für die Herstellung von Saft Verwendung finden.

Filter.
Meist ist der Ansatz schon klar genug, und wenn man einen Schlauch zum Abziehen (siehe weiter unten) benutzt braucht man auch nicht filtern. Sonst benutze ich einen ausgedienten Kaffeefilter mit grobporigen Filtertüten. Das ist zwar etwas Mühsam, weil sich die Papierfiltertüten recht schnell zusetzen aber das Ergebnis ist gut. Wem der Flüssigkeitsverlust, durch den Filterwechsel und das aufsaugen durch die Filtertüte, aber zu hoch ist, der kann anstelle von Filtertüten aus Papier auch einen Dauerfilfter benutzen. Die Poren sind sehr fein und funktionieren tut es auch. Eine weitere Möglichkeit sind feine Gardinenstoffe oder Strumpfhosen (hier muss man mit verschiedenen DEN werten Probieren). Die groben Rückstände von den Beeren oder was immer gebe ich als erstes durch ein Haarsieb.

Abziehen oder »auf Flasche ziehen«
Damit ist gemeint mittels eines lebensmittelechten Schlauch den Inhalt aus dem Ansatzgefäß in Flaschen zu füllen. Dazu hält man ein Ende des Schlauches in das Ansatzgefäß und saugt an dem anderen Ende die Flüssigkeit an. Mit den Fingern knickt man den Schlauch ab, damit nichts herausläuft.  Jetzt hält man dieses Ende in eine Flasche und gibt den Knick frei, die Flasche wird gefüllt. Auf diese Weise bleiben die Stoffe die sich am Boden des Ansatzgefäßes gesammelt haben auch dort und gelangen nicht in die Flaschen.

 

Grundrezeptur für Liköre (einfaches Grundrezept)
(Je nach Zuckergehalt der Früchte mehr oder weniger Zucker benutzen)

250 g – 500 g Beeren (Himbeeren, Johannisbeeren, Erdbeeren, Brombeeren etc..)
200 g – 500 g Kandiszucker
1 Vanilleschote (angeritzt)
1 Liter Wodka
oder
1/2 Liter Weingeist (96 Vol. %) und später nach Reifezeit noch 0,7 – 1 Liter Destilliertes Wasser

Alle Zutaten in einer Großen Flasche mischen und für mindestens 3 – 4 Wochen an einen sonnigen Platz stellen, hin und wieder schütteln. Dann in Flaschen filtern und in Flaschen füllen. Von jetzt an bitte Kühl stellen.

Probiert einfach aus. Aus den meisten Früchten kann auf diese Weise ein Likör hergestellt werden.

Teil 1: Was braucht man an Zutaten und Material
Teil 2: Alles Schnaps oder wie? Über Likör und Schnaps und etwas Rechnerei.

Likör selber machen Teil 2

Likör selber machen
Likör selber machen

Alles Schnaps oder wie?

Einen Fruchtschnaps oder Korn stellt man aus Kornbrand her. Ein Kornbrand hat üblicherweise einen Volumen Anteil von 38 – 42 % Alkohol. Wie schon in Teil eins erwähnt, eignet sich ein Korn besonders deswegen für die Herstellung von Ansätzen, weil ein Kornbrand kaum Eigengeschmack hat. Auch zum Abschmecken von Ansätzen wird gerne Korn genommen, denn man kann damit auch einen Ansatz der Bitter ist etwas abmildern. Auch zu süße Ansätze für Likör kann man damit anpassen.
Mit Kornbrand werden milde Fruchtschnäpse ohne Zuckerzusatz hergestellt. Der Auszug dauert meist etwas länger, ist aber schonender und die Aromen Vielfalt der Zutaten bleibt besser erhalten.
Ein Schnaps ist also ein Ansatz mit Früchten oder Kräutern auf Basis von Kornbrand.

Für Liköre, nimmt man bevorzugt Wodka als Basis (hängt aber von den weiteren Zutaten ab) auf jedem Fall spricht man dann von einem Likör, wenn mindestens 100g Zucker je Liter enthalten sind. Liköre sehen in einer Karaffe nicht nur gut aus, sie können je nach Zutaten auch heilende Wirkung haben. Gesüßt werden Liköre meist mit Kandiszucker, aber auch Rohrzucker oder Honig sind möglich.

Dann gibt es noch das Große Feld der Kräuter und Heilessige, das ich hier nur am Rande behandeln will. Aus Fruchtessig oder Weinessig wird ähnlich wie bei den Likören oder Schnäpsen ein Ansatz hergestellt, der eine Reifezeit braucht bis er fertig auf Flaschen gezogen werden kann. Man Kann damit Salat verfeinern oder den Essig trinken.

Wie lange sind Angesetzte haltbar?
Dazu gibt es keine genaue Regel, durch den Alkohol sind sie vor Keimen meist gut geschützt. Angesetzte sollte nach einer Lagerzeit von 1 – 2 Jahren aber verbraucht werden, da einige doch an Aroma verlieren. Sollten sich am Boden der Flasche Trübstoffe absetzen, so ist das kein Zeichen dafür, das der Ansatz schlecht geworden ist. Die Farbstoffe, die gelöst im Alkohol sind, setzen sich nach einiger Zeit eben ab. Man kann den Flascheninhalt einfach durch einen Kaffeefilter gießen und wieder in Flaschen abfüllen.

Etwas zum Rechnen
Wenn mit Weingeist gearbeitet wird, der ja noch mit Destilliertem Wasser verdünnt werden muss, kann man mit folgender Formel den Alkoholgehalt abschätzen.

Dazu errechnet man erst mal den Reinalkohol Gehalt der Flüssigkeit nach folgender Formel:

Menge * Vol % des Ansatz = Reingehalt Alkohol

Beispiel: Ansatz mit 42 Vol. % Korn und 0,7 Liter

0,42 * 0,7  =  0,294

um nun die Verdünnung, oder den Alkohol in einer gegebenen Verdünnung zu berechnen kann man wie folgt weiter rechnen:

Wenn wir bei dem Beispiel oben bleiben und mit 0,3 Liter auf 1 Liter auffüllen ergibt sich folgende Rechnung

Umstellen der Formel: Vol. % =  Reingehalt / Menge

1 Liter / 0,294 = 29,4 Vol. % Alkohol

 

Aber wenn nun der Alkoholgehalt vorgegeben werden soll und man Weingeist (mit 96 Vol.%) nimmt ist der Rechenweg etwas anders

Formel:
Vol. % Alkohol (Vorgabe / Menge) = VA1
Menge Ergebnis = Me
Vol. % Alkohol Ansatz = Va
Menge Ansatz = Ma
Auffüllen = a

dann ist VA1 / Va = Ma

und Me = a – Ma

 

Rechenbeispiel:

Vorgabe 1 Liter soll 45 Vol. % Alkohol haben bei einem Ansatz
mit Weingeist von 96 Vol. %

VA1 = 0,45
Me = 1 Liter
Va = 0,96
Ma = ?
a = ?

Ma = VA1 / Va    = 0,45 / 0,96 = 0,47

a = Me – Ma = 1 – 0,47 = 0,53

 

Also muss man um 1 Liter mit 45 Vol. % zu erreichen 0,47 Liter des Ansatz mit 0,53 Liter Destilliertem Wasser auffüllen.

Die Rechenwege sind vereinfacht. Die Kontraktion des Alkohols mit Wasser ist nicht berücksichtigt und bei Likören müsste auch noch das Volumen des Zuckers berücksichtigt werden. Aber als Anhalt soll das an dieser Stelle genügen.

 

Teil 1: Was braucht man an Zutaten und Material
Teil 2: Alles Schnaps oder wie? Über Likör und Schnaps und etwas Rechnerei.
Teil 3  Grundrezepten, Filtern und Abfüllen